Nachrichten

 

Schulterschluss für die Pflegeausbildung

Edith Stein Berufskolleg für Pflegeberufe gGmbH
Das St. Josef-Stift ist mit 49 Prozent Trägeranteilen Partner in der neu gegründeten Pflegeschule „Edith Stein Berufskolleg für Pflegeberufe gGmbH“, der Caritasverband im Kreis Warendorf hält 51 Prozent. Beim Kick-off-Treffen trafen sich (v.l.) Beate Bruns-Schneider (stellv. Schulleiterin), Pflegedirektor Detlef Roggenkemper, Stiftsgeschäftsführer Dr. Ansgar Klemann, Caritas-Vorstandssprecher Herbert Kraft, Netzwerkkoordinator Markus Giesbers, die Ausbildungskoordinatoren Jens Hinkemann und Aurelia Heda sowie Schulleiterin Monika Lückener.

Der Caritas-Verband im Kreisdekanat Warendorf e.V. und das St. Josef-Stift Sendenhorst gehen in der Trägerschaft des Edith-Stein-Kollegs gemeinsame Wege. Seit Kurzem ist die Sendenhorster Fachklinik mit 49 Prozent Trägeranteilen Partnerin in der neu gegründeten Pflegeschule „Edith Stein Berufskolleg für Pflegeberufe gGmbH“, der Caritasverband hält 51 Prozent. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine intensive Zusammenarbeit, die ihre Ursprünge in der engen Kooperation bei der Altenpflegeausbildung hat. Beide Partner wollen die Schule gemeinsam weiterentwickeln und die Ausbildung in den wichtigen Pflegeberufen in der Region stärken.

Das 1991 zunächst in Beckum gegründete Fachseminar für Altenpflege zog 1996 in das Schulgebäude an der Von-Ketteler-Straße in Warendorf. Seit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung im Jahr 2020 firmiert das Edith-Stein-Kolleg als Caritas-Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Warendorf und unterrichtet nun angehende Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner entsprechend der gesetzlichen Vorgaben  und dem Pflegeberufereformgsetz.  Die Auszubildenden in der Pflege erwerben ein breites theoretisches Grundlagenwissen und erweitern ihre praktischen Kompetenzen durch die Einsätze in den langjährig kooperierenden Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, der ambulanten Pflege, in der Pädiatrie, in der Psychiatrie, in der Rehabilitation und in der Palliativpflege der Region.

Aus Caritas-Sicht bezeichnet Vorstandssprecher Herbert Kraft es als großen Vorteil, dass sich mit dem St. Josef-Stift nun ein starker Partner für die praktischen Ausbildungsanteile in die Schulträgerschaft einbringt und zwar nicht nur als Krankenhaus, sondern auch für vier Altenheime der stiftseigenen St. Elisabeth-Stift gGmbH. „Die Gespräche sind von allen Seiten sehr gut gelaufen. Die Fachschule ist zu einem Baum gewachsen, und es können noch viele Zweige dazukommen“, richtete Kraft beim Kick-off-Treffen den Blick nach vorn auf weitere Entwicklungsfelder der Schule. Stiftsgeschäftsführer Dr. Ansgar Klemann betonte: „Wir bilden in unseren Einrichtungen aktuell 50 Pflegeauszubildende im Krankenhaus und mehr als 30 in unseren Altenhilfeeinrichtungen aus und wollen zusätzlich mit unserem Engagement in der Schulträgerschaft selber einen Beitrag leisten für die qualitätsvolle Ausbildung der Pflegefachkräfte von morgen.“ Zugleich setzt das St. Josef-Stift auf ein kooperatives Netzwerk mit weiteren Pflegeschulen.

Aktuell unterrichtet das Edith-Stein-Kolleg in acht Klassen rund 180 Auszubildende in der Pflege. Die letzten Auszubildenden, die nach der alten Ausbildungsordnung als Altenpflegefachkräfte ausgebildet werden, legen im Laufe des Jahres ihr Examen ab. Seit 2006 ist die Pflegeschule am Edith-Stein-Kolleg AZAV-zertifiziert, dadurch  bietet sich insbesondere für Erwachsene die Möglichkeit, über geförderte Arbeitgeberprogramme durch die Agentur für Arbeit den Pflegeberuf zu erlernen. Acht hauptamtliche Dozentinnen und Dozenten sowie sieben Honorarkräfte gehören derzeit zum Kollegium, wie Schulleiterin Monika Lückener darlegte. Das Platzangebot in der Schule ist begrenzt – Aufgaben und weiteren Bedarf an Bildungsangeboten gibt es dagegen reichlich.

Neben der Ausbildung spielt auch die lebenslange Fort- und Weiterbildung in der Pflege eine große Rolle. Zusatzqualifikationen für Spezialthemen wie der Umgang mit Menschen, die an Demenz oder Diabetes mellitus erkrankt sind, werden zunehmend wichtiger. Auch die Ausbildung in der Praxisanleitung gewinnt bei steigenden Ausbildungszahlen an Bedeutung, um die Ausbildungsqualität zu sichern. Die Anerkennung von ausländischen Pflegefachkräften und die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund in der Pflegeausbildung ist nach Ansicht von Monika Lückener eine wesentliche Aufgabe für die Pflegeausbildung, wie auch Nachqualifizierung für praxiserfahrene Pflegekräfte ohne Ausbildungsabschluss. Beim Wissenstransfer von der Praxis in die Schule könnte das Edith-Stein-Kolleg im Rahmen von Lehraufträgen künftig noch mehr von der Qualifikation der Mitarbeitenden in den Einrichtungen des St. Josef-Stifts profitieren. In der praktischen Ausbildung setzen die beiden Trägerpartner auf die bewährten Kooperationen, so dass die Zusammenarbeit mit den Trägern der praktischen Ausbildung in gewohnt guter Weise fortgesetzt wird.