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Alte Ansichten aus Albersloh

Hausleiterin Annette Schwaack (Mitte) eröffnete mit Hobbykünstler Josef Wöstmann und seiner Ehefrau Mechthild die Ausstellung alter Albersloher Dorfansichten.

„Alte Ansichten aus Albersloh“ sind bis zum 29. März im Café des St. Josefs-Hauses zu sehen. Hausleiterin Annette Schwaack organisiert die kleine, aber feine Ausstellung mit Bleistiftzeichnungen von Josef Wöstmann. Die Schau wurde jetzt im Beisein des Hobbykünstlers und seiner Frau Mechthild eröffnet. Viele der alten Dorfansichten aus den 1950er und 1960er Jahren haben ihr Gesicht mittlerweile völlig verändert. Umso mehr bieten die Bilder schönen Gesprächsstoff nicht nur für die Bewohner des St. Josefs-Hauses, sondern auch für Besucher.

Interessant ist auch die Geschichte hinter den Zeichnungen. Der gebürtige Horstmarer Josef Wöstmann zog 1955 nach Albersloh, als er eine Lehre als Klempner begann. Zwar hatte er als Kind schon gerne in der Natur gemalt, doch erst 1978 entdeckte er während eines verregneten Familienurlaubs im Schwarzwald sein Talent wieder. Ehefrau Mechthild, eine gebürtige Albersloherin, lieferte schließlich Ideen und Vorlagen für Albersloher Dorfansichten. „In der Volksschule habe ich einen Aufsatz zum Thema ,Mein Heimatdorf‘ geschrieben. Den Text habe ich damals mit Fotos von Albersloher Postkarten verziert“, erzählt sie.

Schließlich haben auch Freunde und Bekannte aus Albersloh Bilder in Auftrag gegeben. Weil diese Zeichnungen auch als Geschenk sehr beliebt waren, haben die Wöstmanns eine kleine Serie von unterschiedlich großen Bildformaten und Briefkarten aufgelegt, die sie zur Ausstellung zum Kauf anbieten.

Viele liebevolle Geschichten ranken sich um die alten Ansichten; zum Beispiel die alte Dorfeinfahrt mit dem Wegweiser „Dortmund 49 km“, die Bergstraße mit der alten Volksschule und die Bahnhofstraße mit dem Lebensmittellädchen Hiegemann und dem dreirädrigen Milchwagen. Auch das St. Josephs-Hospital ist noch abgebildet und zwar im Jahr 1955, als die Handarbeitsschule noch existierte. „Dort hat eine Ordensschwester für 50 Pfennig die Stunde Handarbeitsunterricht gegeben. Es war sehr gesellig. Mädchen und Frauen haben dort zusammen gesessen und Schürzen, Nachthemden und Tischdecken genäht“, erzählt Mechthild Wöstmann.