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18 Tagespflege-Plätze und 80 Pflegeappartements für Everswinkel

Stellten die Bauprojekte Tagespflege und Langzeitpflege vor: Die Verantwortlichen von der St. Elisabeth gGmbH und des St. Magnus-Hauses
Stellten die Bauprojekte Tagespflege und Langzeitpflege vor: Die Verantwortlichen von der St. Elisabeth-Stift gGmbH und des St. Magnus-Hauses

Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Angebote im St. Magnus-Haus

Das St. Magnus-Haus rüstet sich für die Zukunft und wächst. Nach rund einjähriger Bauzeit ist im Juni 2021 die Erweiterung der Tagespflege von 12 auf 18 Plätze fertiggestellt worden. Zeitgleich beginnt die Vergrößerung der Langzeitpflege von aktuell 61 auf 80 Plätze, die im Frühjahr 2023 zur Verfügung stehen sollen. Beide Baumaßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem steigenden Bedarf nach wohnortnahen Angeboten von Tages-, Kurzzeit- und Langzeitpflege für Everswinkel und Alverskirchen.

Für beide Orte übernimmt das St. Magnus-Haus seit 2000 die Versorgung. Die gute Einbindung in das soziale, gemeindliche und gesellschaftliche Leben spiegelt sich zugleich in einer anhaltend hohen Nachfrage nach Tages-, Kurzzeit- und Langzeitpflege; in allen Bereichen gab es bislang Wartelisten. Die demografische Entwicklung bestätigt künftig noch steigenden Bedarf.

Erweiterung Tagespflege:

Die Tagespflege des St. Magnus-Hauses war eine der ersten Tagespflegeangebote im Kreis Warendorf und ist die erste Tagespflege im Pflege- und Betreuungsnetzwerk der St. Elisabeth-Stift gGmbH gewesen. Das niedrigschwellige Angebot ermöglicht Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf ein weitgehend selbstständiges Leben im eigenen Zuhause: Tagsüber verbringen sie einen strukturierten Tag mit Aktivitäts- und Ruhephasen in der Tagespflege und kehren am Nachmittag in ihre eigene Wohnung zurück.

Die aktuelle Anmeldesituation und Nachfrage nach Tagespflege im St. Magnus-Haus deckt sich mit der Prognose der Kommunalen Pflegeplanung des Kreises Warendorf, die einen Bedarf von 18 Tagespflegeplätzen sieht. Aktuell gibt es kreisweit 22 Tagespflegeeinrichtungen mit 320 Plätzen, die Familien helfen, die Pflege im häuslichen Umfeld mit Hilfe ambulanter Pflegedienste und der Tagespflege zu leisten.

Die Erweiterung der Tagespflege im St. Magnus-Haus erfolgte im 1. Bauabschnitt durch einen Anbau im Innengarten des St. Magnus-Hauses. Der Anbau umfasst einen großen Gruppenraum, einen Ruheraum und weitere Nebenräume. Außerdem wurde der Empfangsbereich  mit Büro neu gestaltet, um auch die Arbeitssituation für die Mitarbeiter zu verbessern. Diese Bereiche werden bereits seit Februar genutzt. Bis Mitte Juni wurden im 2. Bauabschnitt die bisherigen Räume der Tagespflege komplett neu hergerichtet: Der zentrale Aufenthalts- und Essbereich bietet nahezu doppelt so viel Fläche. Wie bisher haben die Tagespflege-Gäste  Zugang in den geschützten Innengarten.

Die Gestaltung der Räume lag in den bewährten Händen der Schweizer Innenarchitektin Susanne D. Bachmann, die hochwertige und natürliche Materialien auswählte sowie nach den Erkenntnissen der Farbpsychologie ein Farborientierungssystem für Menschen mit Demenz entworfen hat. Die Pastelltöne an Wänden und Decken wirken je nach Zweckbestimmung der Räume entweder anregend oder beruhigend, der holzfarbene Boden gibt Erdung und Sicherheit.

Erweiterung des Langzeitpflege-Bereichs:

Die Kommunale Pflegeplanung des Kreises Warendorf sieht in Everswinkel bei der Versorgung der über 80-Jährigen mit vollstationärer Langzeitpflege eine deutliche Angebotslücke von etwa 30 Prozent unter der durchschnittlichen Versorgungsquote auf Kreisebene. Zieht man diesen Wert heran, dann ergibt sich für das St. Magnus-Haus ein Bedarf an 80 Langzeitpflegeplätzen.

Realisiert wird die Erweiterung durch die Aufstockung des St. Magnus-Hauses um eine dritte Wohnbereichsebene im 2. OG. Als Voraussetzung dafür ist bereits im Dachgeschoss die Haustechnik verlegt worden. Mit Abschluss dieser einjährigen Maßnahme ist nun der Weg für die Aufstockung frei. Die Bauzeit wird voraussichtlich eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen.

Auf der neuen Ebene entstehen insgesamt 21 Appartements, gleichzeitig fällt im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss jeweils ein Appartement weg, so dass in Summe 80 Plätze zur Verfügung stehen werden. Die 21 neuen Bewohnerzimmer bilden zwei Wohngruppen mit jeweils einem eigenen großen Wohn-Ess-Bereich und einem mittig gelegenem zentralen Dienstzimmer. Auch hier werden hochwertige Materialien, Farbkonzepte und Akustikdecken zum Einsatz kommen, um nicht nur Wohnqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen, sondern auch ein gutes Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden.

Von der Aufstockung profitieren auch die bestehenden zwei Wohnbereiche, indem durch eine neue Raumaufteilung Büro-, Pausen- und Umkleideräume optimiert und die Wohn-Ess-Bereiche für die Bewohner vergrößert werden können. Zusätzlich erhält das Gebäude auf der Seite des Innengartens einen weiteren Aufzug, der alle drei Wohnbereichsebenen erschließt.

Weiterhin bietet das St. Magnus-Haus sechs eingestreute Kurzzeitpflegeplätze; eine wichtige Option in Situationen, in denen nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei Verhinderung der pflegenden Angehörigen vorübergehend stationäre Pflege notwendig ist.

Circa 20 neue Arbeitsplätze im St. Magnus-Haus

Mit der Erweiterung des St. Magnus-Hauses entstehen rund 20 weitere Arbeitsplätze in Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung. Damit wächst das Gesamtteam auf rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das St. Magnus-Haus profiliert sich damit weiter als verlässlicher Arbeitgeber in Everswinkel mit tariflicher Bezahlung und Mitarbeiterorientierung. „Bei der Konzeption der neuen Wohnbereiche wurden neben den Bedürfnissen der Bewohner auch die Mitarbeitenden in den Blick genommen. Gute Arbeitsbedingungen, kurze Wege und optimierte Abläufe finden sich im Raumkonzept wieder“, so Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann.

Um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften auch künftig sicher zu stellen, investiert die St. Elisabeth-Stift gGmbH kontinuierlich in die Ausbildung. Im Pflegebereich absolvieren aktuell mehr als 40 Pflegeschülerinnen und –schüler ihre Ausbildung in den vier zum Netzwerk gehörenden Altenheimen. Schülerpraktika, Berufsfelderkundung, Freiwiliges Soziales Jahr und Stellen für Jahres- und Anerkennungspraktika sind in vielen Fällen ein niedrigschwelliges Angebot für den Einstieg in die Ausbildung und die erste feste Stelle.