Nachrichten

 

Film „O-Töne“ zeigt positive Sicht auf das Leben in der Coronapandemie

Studierenden Film O-Töne
Studierende der FH-Münster haben Bewohnerinnen und Bewohner des St. Elisabeth-Stifts zum Thema Corona interviewt.

Miteinander statt übereinander reden, das haben vier Studierende aus Münster wörtlich genommen und mit Bewohnerinnen und Bewohnern des St. Elisabeth-Stifts in Sendenhorst über deren Erfahrungen in der Coronapandemie gesprochen. Entstanden ist dabei der Film „O-Töne“, der anders als erwartet viel Hoffnung und positive Sichten im Umgang mit der Pandemie zeigt.

Einsamkeit – ein zentrales Thema in der Coronapandemie. Vielerorts sind Pflegeeinrichtungen hermetisch abgeriegelt worden. Eine Belastung sowohl für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Bewohnerinnen und Bewohner. „Viele haben über ein Jahr  gar keinen Besuch bekommen. Es war ja auch nicht möglich“, schildert Sieghard Westphal die Situation im St. Elisabeth-Stift. Er ist einer der Interviewpartner und -partnerinnen mit Ina-Maria Althoff, Brigitte Schubert, Margot Lichtenfeld, Liselotte Schütt und Erna Smolczyk. Westphal habe im vergangenen  Jahr viel gelesen, aber auch telefoniert, sagt er in einer Sequenz des Films. „Ich habe mich manchmal mit dem Handy auf den Balkon gestellt und mit meiner Familie telefoniert, die dann vor der Einrichtung stand. So haben wir uns gesehen und gehört“, erinnert er sich mit einem Lächeln.

Bewohnerin Erna Smolczyk musste mit ihrer Familie die schwere Entscheidung treffen: Weihnachten gemeinsam feiern, oder nicht? Sie entschied sich bewusst dagegen, da auch die Personenzahl begrenzt war. Erna Smolczyk blieb in der Einrichtung: „Ich habe ja hier Gesellschaft.“ Ihr war es wichtig, dass ihr alleinstehender Sohn mit der Familie ihrer Tochter gemeinsam feiert. Sie selbst fühlte sich von Beginn der Pandemie an geschützt in der Einrichtung. Sicher fühlten sich auch Margot Lichtenfeld und Liselotte Schütt, denen nach eigenen Angaben auch ihr Glaube viel durch die schwierige Situation geholfen hat.

„Wir selbst haben mit anderen Antworten gerechnet“, sagen die Studierenden in der Schlusssequenz des Films. Andere Antworten, damit meinen die vier Filmproduzenten Sarah Kühne, Julia Bertels, Stefan Baierl und Philipp Schürmann, dass sie von einer negativeren Grundstimmung ausgegangen sind.  Denn Quarantäne, keine Spaziergänge im Park und immer wieder neue Regelungen und Lockdowns, all das seien Aspekte, die vor allem die Einsamkeit und Ängste hätten verstärken können, sagt Julia Bertels. Doch die unabhängig von der Hausleitung befragten Bewohnerinnen und Bewohner waren zwar abgeriegelt in der Einrichtung, beschrieben ihre Situation aber als sicher, gut betreut und hielten sämtliche Vorsichtsmaßnahmen für wichtig und richtig. „Ich hätte mich zu unsicher gefühlt, wenn weniger Vorsicht geherrscht hätte“, fasst Sieghard Westphal zusammen.

Markus Giesbers, Hausleitung des St. Elisabeth-Stifts und Dozent an der Fachhochschule Münster, freut sich über das Ergebnis. „Der Film ist wirklich gelungen. Es sind ehrliche Meinungen zu sehen, die uns in unserer Arbeit auch bestätigen.“ Er leitete das Theorie- und Praxisprojekt in der Sozialen Arbeit mit alten Menschen.  Entstanden ist der Film im Frühsommer. Equipment sowie Hilfe beim Schnitt bekamen die Studierenden von der Medienwerkstatt der Fachhochschule Münster.

Künftig soll der Film auf dem Online-Sender NRWision, auf der Internetseite der FH Münster und dem YouTube-Kanal des St. Josef-Stifts zu sehen sein.

Link zum Film