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Pflege- und Betreuungsnetzwerk vor 25 Jahren gegründet

25 Jahre Pflege- und Betreuungsnetzwerk der St. Elisabeth-Stift gGmbH: Zu diesem Fest begrüßten Aufsichtsratvorsitzender Werner Strotmeier (r.) und Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann den Landesministerialrat Andreas Burkert.
Viele Gäste aus Politik, Kommune, Verwaltung sowie Netzwerkpartner nahmen am Festakt im St. Josef-Stift teil.
Rückblick auf 25 gute Jahre: Aufsichtsratsvorsitzender Werner Strotmeier.
Grußwort aus Düsseldorf in Vertretung von Minister Laumann: Landesministerialrat Andreas Burkert.
Bürgermeisterin Katrin Reuscher gratulierte mit Lokalkolorit.

1000 Menschen vertrauen auf Verlässlichkeit des Pflege- und Betreuungsnetzwerks

„Der Kern unserer Arbeit ist das Vertrauen, das die älteren Menschen und die Angehörigen uns geschenkt haben.“ Auf diese Essenz konzentrierte Werner Strotmeier, Aufsichtsratsvorsitzender  der St. Elisabeth-Stift gGmbH, die wertvolle Arbeit des Pflege- und Betreuungsnetzwerks, das vor 25 Jahren mit der Eröffnung des St. Elisabeth-Stifts seine Arbeit aufnahm. Inzwischen gehören vier Altenheime in Sendenhorst, Albersloh, Everswinkel und Ennigerloh, die Caritas Sozialstation in Kooperation mit dem Caritasverband Ahlen und viele weitere Partner zum Netzwerk und tragen Sorge für rund 1.000 Menschen. Bei einem Festakt am 2. Mai 2022 blickte Strotmeier vor zahlreichen Gästen aus Bundes- und Landespolitik, Ministerium, Kommunen und Kirchengemeinden, Trägervertretern und Partnern auf ein Vierteljahrhundert Netzwerkgeschichte zurück.

Seinen Ursprung hatte das Pflegenetzwerk in gesellschaftlichen Veränderungen, die auch im ländlichen Sendenhorst neue Antworten für die Pflege älterer Menschen erforderte. Das St. Josef-Stift nahm sich der Aufgabe an, ein „verlässliches Angebot abgestufter Hilfen“ in Trägerschaft der St. Elisabeth-Stift gGmbH zu schaffen, wie es Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann einleitend formulierte. Vom Mahlzeitenservice über Betreutes Wohnen, Tagespflege, ambulante Pflege, Kurz- oder Langzeitpflege bis hin zu palliativer Pflege am Lebensende unterstützt das Pflegenetzwerk mit einem umfassenden Angebot.

Sicherheit und Zuwendung für pflegebedürftige Menschen - aber leider wenig öffentliche Wertschätzung

Strotmeier, der in den 1990er Jahren den Aufbau des Pflegenetzwerks in seiner damaligen Position als Geschäftsführer gestaltete, lenkte in seiner Rede den Blick auf die Menschen: Zum Beispiel auf die Bewohnerinnen und Bewohner, die in den Altenheimen neue Kontakte knüpfen, Betreuungsangebote und kompetente Pflege, Sicherheit, Zuwendung und wirkliches Wohlbefinden erleben und nach dem Einzug oftmals aufblühen. „Das alles kommt leider in der veröffentlichten Meinung selten rüber. Das finde ich sehr schade.“

Aber auch die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit ihrer Kompetenz und ihrer Professionalität einbringen. „Die Lebensbegleitung der älteren Menschen durch unsere Mitarbeiter ist ein sehr wertvoller Dienst, der viel mehr wertgeschätzt werden muss. Unsere tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten es verdient. Sie sind der größte Schatz der Häuser“, so Strotmeier.

Viele Aspekte streifte er, zum Beispiel die Aufbruchstimmung in der Gründungsphase, das bunte Leben in den Heimen, aber auch die Fürsorge und Verantwortung, die weiterhin bei den Angehörigen bleibt – unterstützt von der Professionalität der Teams. Er benannte aber auch die Veränderungen: Mit dem späteren Einzug in ein Heim ging auch eine höhere Pflegebedürftigkeit einher, und neue Wohngruppenkonzepte mussten durch Umbaumaßnahmen baulich abgebildet werden. Und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende: Mit Blick in die Zukunft konstatierte Strotmeier: „Grundsätzlich werden wir uns um alle aufkommenden Aufgaben kümmern, die zu uns passen, wie in der Vergangenheit auch.“

"Sie haben meinen tiefsten Respekt für Ihre Arbeit."

Die Philosophie des Pflegenetzwerks griff Landesministerialrat Andreas Burkert, der den kurzfristig verhinderten Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann vertrat, auf: „Das ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn Handeln mit Haltung und Empathie so gelingt wie es hier gelebt wird.“  Die Impulse und den Kontakt zu Menschen, die tagtäglich die Pflege und Betreuung leisten, nahm er als bereichernd auf. „Wir brauchen Menschen für diese Arbeit, denn Geld pflegt nicht. Technik auch nicht, sie kann nur unterstützen.“ Dem Netzwerk attestierte er: „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Pflege hier mit so hoher Kopfzahl geleistet werden kann und durch den Träger so viel Wertschätzung erfährt. Sie haben meinen tiefsten Respekt für Ihre Arbeit.“

Auch im Namen ihrer Bürgermeisterkollegen aus Everswinkel und Ennigerloh drückte die Sendenhorster Bürgermeisterin Katrin Reuscher ihre Dankbarkeit aus: „Es ist eine verdammt gute Sache, dass Sie als Verantwortungsträger in unseren Orten sind. Sie sind ein Glücksfall für uns und stehen für Verlässlichkeit und Beständigkeit. Danke für die Idee und den Mut zur Gründung des Pflegenetzwerks und danke an alle, die mit ihrer Arbeit Fürsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger übernehmen.“

Einen Einblick in die Besonderheiten des Pflege- und Betreuungsnetzwerks gewährte eine fliegende Interviewrunde. Die besondere Qualität der Speisenversorgung nach den Vorlieben und Wünschen der Bewohnerinnen und Bewohner hob Hauswirtschaftsleitung Roswitha Mechelk hervor. Den Wissensaustausch und die Unterstützung im Netzwerk schilderte Linda Altewische, St. Magnus-Haus Everswinkel, aus der Sicht als Netzwerkneuling: „Im Netzwerk ist man nie allein und hat in allen Bereichen immer kompetente Hilfe, auch was Technik, Verwaltung oder Hauswirtschaft betrifft. Ich habe mich absolut sicher gefühlt bei meinem Start und in der Arbeit mit älteren Menschen viel über das Leben und über mich selbst gelernt.“

"Die beste Qualitätskontrolle sind die Ehrenamtlichen."

Sabina von Depka Prondzinski, Hausleitung im St. Elisabeth-Stift, erläuterte die Angebote, die vor der stationären Pflege ein Leben in Selbstständigkeit ermöglichen: „Wichtig ist, dass das Angebot zur Lebenssituation passt und zur richtigen Zeit kommt.“ Den Wert und die Vielfalt des Ehrenamts beschrieb Annette Schwaack, Hausleitung des St. Josefs-Hauses Albersloh: „Neben den Behörden sind die Ehrenamtlichen die beste Qualitätskontrolle, denn sie kennen die Perspektive der Bewohner und haben sehr genaue Einblicke in die Häuser.“

Mitarbeiterbindung gelingt über Vertrauen

Jens Hinkemann, Ausbildungskoordinator im Netzwerk und Hausleitung in Everswinkel, erklärte den Grund für die auffallend hohe Mitarbeiterbindung: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen Vertrauen und Wertschätzung von der Leitung, aber auch umgekehrt gibt es großes Vertrauen in den Träger und das Gefühl: ,Wir wuppen das gemeinsam.‘“ Die große Zahl der Auszubildenden profitiere in der generalistischen Ausbildung von den Möglichkeiten innerhalb des Netzwerks zusammen mit dem St. Josef-Stift.

Den Abschluss bildete die Perspektive der Bewohnerinnen und Bewohner, zusammengefasst in einem berührenden Filmbeitrag mit authentischen Statements und Impressionen zum Leben in den vier Altenhilfeeinrichtungen.