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Wenn die zweite Heimat der Herzens-Job ist

Altenpflege ist ihre Berufung: Das St. Josef-Haus Ennigerloh bildet den roten Faden im Berufsleben von Mutter Mechthild Wormsberg und Tochter Claudia Hoppe.
Altenpflege ist ihre Berufung: Das St. Josef-Haus Ennigerloh bildet den roten Faden im Berufsleben von Mutter Mechthild Wormsberg und Tochter Claudia Hoppe.

Mutter-Tochter-Gespann Mechthild Wormsberg und Claudia Hoppe arbeiten im St. Josef-Haus Ennigerloh

Wenn man die Arbeit, die man verrichtet, als Berufung sieht, dann stimmen alle Rahmenbedingungen. Für Claudia Hoppe und ihre Mutter Mechthild Wormsberg ist das gelebte Realität. Beide sind seit vielen Jahren aus dem St. Josef-Haus in Ennigerloh nicht mehr weg zu denken.

„Ich habe bereits als Schülerin neben der Schule hier gejobbt. In den Ferien habe ich mir mein Taschengeld in der Hauswirtschaft im St. Josef-Haus aufgebessert“, erinnert sich Claudia Hoppe. Doch das ist nicht ihr erster Kontakt mit dem ehemaligen Ennigerloher Krankenhaus, ergänzt ihre Mutter Mechthild Wormsberg: „Du bist schon hier geboren!“

1990 startete Claudia Hoppe schließlich ihre Ausbildung zur Altenpflegerin in der Senioreneinrichtung. Währenddessen ist ihre Mutter in einer Polsterei beschäftigt. Doch auch ihr beruflicher Weg sollte sie schließlich ins St. Josef-Haus führen. 1992 beginnt Mechthild Wormsberg ihre Arbeit zunächst als Nachtwache auf allen Wohnbereichen.

Mit Menschen arbeiten – für Mechthild Wormsberg ein lang gehegter Traum: „Ich wollte schon in meiner Jugend Kinderkrankenpflegerin werden.“ Doch ihr Schulabschluss mit 14 Jahren ermöglichte ihr damals nicht den Einstieg in einen pflegerischen Beruf: „Damals musste man 18 Jahre alt sein. So lange konnte ich nicht warten. Meine Eltern wollten schließlich, dass ich Geld verdiene.“ Also entschied sie sich, als Schuhverkäuferin zu arbeiten. Doch der Schuh, der auch beruflich passt, den fand sie schließlich nach einer Weiterbildung im St. Josef-Haus als Altenpflegehelferin.

Die ursprünglich aus Bochum stammende Mechthild Wormsberg verbrachte viele Sommer in der Drubbelstadt: „Meine Mutter hatte im Krieg damals Unterschlupf in Ennigerloh gefunden. Die Kontakte pflegte sie noch viele Jahre danach. So kam es, dass ich meine Ferien oft hier verbrachte.“ Und das Beste? Für Altenpflegehelferin ganz klar: „Fahrradfahren! Das habe ich geliebt. In Bochum durfte ich kein Rad fahren, denn meine Eltern hatten zu viel Angst, dass ich von einer Straßenbahn erfasst werden könnte. In Ennigerloh konnte ich so viel Radfahren wie ich wollte.“ Und wie es das Schicksal so will, lernte sie hier schließlich ihren zukünftigen Mann kennen. Heute erledigt sie mit ihrem Rad leidenschaftlich gern Kleinigkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner des St. Josef-Hauses. Mittlerweile nicht mehr beruflich, sondern ehrenamtlich.

„Ich könnte gar nicht ohne“, fasst sie ihre Arbeit in der Senioreneinrichtung zusammen. Immer dienstags besucht sie die Bewohnerinnen und Bewohner in den Wohnbereichen. Ob Erledigungen oder Gespräche, Mechthild Wormsberg schenkt den Menschen ihre Zeit: „Der Austausch mit den älteren Menschen ist mir sehr wichtig.“ Seit zehn Jahren übt sie ihr Ehrenamt aus und kein Ende ist in Sicht: „Das hier ist wie eine zweite Heimat für mich.“

Claudia Hoppe ist mittlerweile in der Tagespflege der Einrichtung tätig.  Zuvor war sie auf verschiedenen Wohnbereichen im Haus tätig. Als Praxisanleiterin vermittelt sie ihr Wissen an die nächste pflegerische Generation. Claudia Hoppe hat selbst gemeinsam mit ihrer Mutter Mechthild viel aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung schöpfen können, denn sie pflegten gemeinsam ihren pflegebedürftigen Vater. Die heute 52-Jährige freut sich, dass sie ihrer 75-jährigen Mutter auch weiterhin im St. Josef-Haus begegnet: „Das Arbeitsklima ist toll, und man tauscht sich über den gemeinsamen Job aus.“ Eins steht für das Mutter-Tochter-Gespann fest: Einmal St. Josef-Haus – immer St. Josef-Haus.