Vier neue Pflegefachassistentinnen im Netzwerk
Neuer Personalmix in der Altenpflege: Edith-Stein-Kolleg bietet einjährige Qualifizierung an
„Gott sei Dank, es ist geschafft!“ Froh und erleichtert haben vier Mitarbeiterinnen des Pflege- und Betreuungsnetzwerks die generalistische Ausbildung zur Pflegefachassistentin hinter sich gebracht. Pinar Bahadir aus dem St. Josef-Haus Ennigerloh, Constanze Pluta aus dem St. Magnus-Haus Everswinkel und Sabine Degenkolbe sowie Dorota Barambas aus dem St. Elisabeth-Stift haben sich ein Jahr zuvor auf den Weg gemacht, um ihre langjährigen praktischen Pflegeerfahrungen im Netzwerk auch theoretisch zu untermauern.
Hintergrund für diese persönliche Weiterentwicklung ist das neue „Pflegepersonalbemessungsinstrument“ in der stationären Langzeitpflege. In Zukunft fällt die bisherige Fachkraftquote von mindestens 50 % dreijährig examinierter Pflegefachkräfte weg. Stattdessen soll ein auf den Pflegegraden basierter Mix aus ungelernten Pflegehelfer/-innen, einjährig geschulter Pflegefachassistenz und dreijährig ausgebildeten Pflegefachkräften die Pflege in vollstationären Einrichtungen in Deutschland ausmachen. Das Problem: Es gibt derzeit viel zu wenige einjährig ausgebildete Altenpflege- und Krankenpflegehelfer.
Aus diesem Grund entstehen an allen Pflegeschulen nun Schulklassen, die die einjährige Pflegefachassistenz nach den Regeln der generalistischen Ausbildung anbieten. Auch das Edith-Stein-Berufskolleg für Pflegeberufe, zu deren Gesellschaftern neben dem Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf auch das St. Josef-Stift gehört, hat am 31. Oktober den ersten Kurs dieser Art mit über 20 Auszubildenden abgeschlossen.
„Nach dieser Ausbildung schaut man ganz anders auf die alltägliche Arbeit, viele Dinge haben sich eingeschliffen, und es war gut, sich fachlich diesbezüglich auf den neuesten Stand zu bringen“, fasst Sabine Degenkolbe den Lernerfolg zusammen. „Als mich Hausleiter Markus Giesbers gefragt, hatte, ob ich nicht Lust auf diese Weiterqualifizierung hätte, wollte ich eigentlich direkt absagen. Nach so langer praktischer Tätigkeit als Pflegehelferin nochmal die Schulbank zu drücken und Prüfungen zu machen, gehörte eigentlich nicht in meine Lebensplanung“, so die erste Reaktion von Dorota Barambas, die nun doch froh ist, diesen Weg gegangen zu sein.
Neben der theoretischen Ausbildung in der Pflegeschule absolvierten alle vier praktischen Einsätze in ihrem bekannten Wohnbereich, auf einer Station im St. Josef-Stift sowie bei ambulanten Einsätzen der Caritas Sozialstation St. Elisabeth. „Es war superinteressant, auch Krankenpflege und ambulante Pflege kennenzulernen. Aber ich bin doch froh, wieder in meinem vertrauten Wohnbereich in Everswinkel zu sein“, resümiert Constanze Pluta die praktische Ausbildung.
„Ich habe Blut geleckt und gemerkt, dass mir das Lernen Spaß macht. Deshalb werde ich im nächsten Jahr draufsatteln und die verkürzte dreijährige Pflegeausbildung absolvieren“, beschließt Pinar Bahadir, deren Bruder ebenfalls in der Pflege im St. Josef-Stift tätig ist.
Die dreigliedrige Prüfung aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Anteilen bestanden alle vier mit tollen Ergebnissen. Für die Einrichtungen im Netzwerk sind diese zusätzlich qualifizierten Mitarbeiterinnen ein großer Gewinn in Bezug auf den neuen Personalmix. Aber auch die vier Kolleginnen können sich über einen Aufstieg im Tarifsystem freuen, denn damit wird die Ausbildung natürlich auch belohnt.
Mit den vier Absolventinnen freuten sich nicht nur die Praxisanleitungen, die sie „super begleitet“ haben. Auch Gulafzo Jonboboeva und Voris Nizomov haben das Examen ihrer dreijährigen Ausbildung bestanden und verstärken seit dem 1. November das Team im St. Magnus-Haus Everswinkel.
Wer sich für die einjährige Ausbildung der Pflegefachassistenz interessiert, findet weitere Infos hier: https://www.st-josef-stift.de/stellenangebote/188